Bild © Christoph Leeb / WikiCommons BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Einst waren in Tiefland, Hügelgebieten und auch lichten Wäldern fast jede Art von Kleintümpeln von Gelbbauchunken besiedelt. Die Dynamik von Auengebieten, Kiesgruben aber auch Truppenübungsplätzen entsprach ihren Vorzugslebensräumen. Selbst Pfützen in Baustellen und an Wegrändern wurden rasch angenommen. Zerstörung von Kleingewässern, Zerschneidung der Lebensräume und Verkehr gefährden Bestände. Die Männchen hupen ein dumpfes "uh uh" und umklammern die Weibchen bei der Paarung an den Lenden. Die traubenartigen Eier werden an diversen Pflanzenteilen im Gewässer angeheftet. Die Larvenentwicklung erfolgt im warmen Wasser rasch und kann bereits nach einem Monat abgeschlossen sein. Überwinterung an Land in Erdspalten, Erdlöchern und anderen Verstecken. Die Gelbbauchunkenbestände sind überall stark rückläufig. Verbreitung Zürich: Sihl, waldige Hänge im Süden, in Schrebergärten und Bahnarealen; eher selten. Erkennungsmerkmale Oberseite warzig grau bis lehmfarben, Unterseite gelb, grauschwarz gefleckt ohne weiße Punkte, gelbe Flecken miteinander verbunden (Warnfärbung). Augen mit herzförmiger Pupille. Gehört zu Unken Masse 3-5 cm Ähnliche Arten Die Erdkröte ist deutlich größer als die Gelbbauchunke und hat einen weißen, mit kleinen Warzen übersäten, Bauch. Die Geburtshelferkröte ruft, im Gegensatz zur Gelbbauchunke, an Land und hat, wie die Erdkröte, einen weißlichen Bauch. Gefährdungsgrad stark gefährdet Aktivitätszeit April - Mitte Oktober Lebensraum Besiedelt sich rasch erwärmende Gewässer. Typische Pionierart, besiedelt kleinste Temporärfeuchtstellen bis hin zu wassergefüllten Karrenspuren. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Verlust der Lebensräume: Da diese Lebensräume oft nicht als solche erkannt werden, fallen sie der Entwässerung zum Opfer. Die Begradigung von Flüssen ist besonders für Arten prekär, die in den Überschwemmungszonen der Flüsse die temporären Gewässer finden, die sie für ihre Fortpflanzung benötigen. Die Gelbbauchunke ist eine davon. Herbizide und Pestizide: Aufgrund ihrer dünnen und sehr durchlässigen Haut sind Amphibien besonders empfindlich auf Pestizide und Herbizide. Fördermaßnahmen Unscheinbare Laichplätze erhalten Gelbbauchunken gelten als ausgesprochen wanderfreudig. Neubesiedlungen können über mehrere Kilometer stattfinden und werden meist von Jungtieren unternommen. Gelbbauchunken laichen am liebsten in flachen Kleingewässern, diese sollten im Sommer während mindestens drei Monaten Wasser führen, im Spätsommer oder Herbst jedoch vollständig austrocknen. Häufig ist daher dieser kleine Froschlurch in Kiesgruben oder Militärgeländen anzutreffen, wo sie in, mit Wasser gefüllten, Fahrrinnen laichen oder in Entwässerungsgräben entlang von Wegrändern. Das Problem liegt darin, dass solche Laichgebiete meist nicht als solche erkannt werden, da sie sehr unscheinbar sind. Die Erhaltung solcher Lebensräume ist die wichtigste Schutzmaßnahme für die Gelbbauchunke. Haben Sie selbst keinen eigenen Garten zur Verfügung, wohnen aber in der Nähe des Waldes mit einem größeren Wohnraum um ihre Wohnsiedlung? Setzen Sie sich bei den in der Umgebung verantwortlichen Stellen dafür ein, dass das Gelände naturnah betreut wird und wenn möglich fischfreie Tümpel oder Sommerlebensräume für die Amphibien angelegt werden. Im eigenen Garten fördern Leider sind seichte, vegetationsarme Wasserstellen den meisten Gartenbesitzern ein Dorn im Auge, doch genaue solche kleinen Wasserflächen, die einmal im Jahr vollständig austrocknen, sind ein Paradies für Gelbbauchunken und eine Möglichkeit, diese im eigenen Garten zu fördern. Solche Tümpel können einfach geschaffen werden, indem man eine Wanne in den Garten eingräbt (natürlich mit einem Ast als Ausstiegshilfe). Diese Wanne (Bild unten) soll im Herbst geleert werden, damit sich keine Fressfeinde wie Libellenlarven darin ansiedeln. Dies ist besonders sinnvoll in der Nähe von bestehenden Vorkommen. Unterstützen Sie Projekte, bei denen Teiche neu angelegt werden. © Hans-Ruedi Kunz / Natur- und Vogelschutzverein Suhr Eine einfache Wanne, die in den Boden eingegraben wird, bietet Gelbbauchunken bereits ein Laichgewässer. Beobachtungstipps Die Herzchenaugen auf dem Militärgelände Die Lebensräume der Gelbbauchunke sind meist unscheinbare, vegetationsarme und gut besonnte Temporärgewässer, Gewässer also, die im Verlauf des Sommers austrocknen. Dadurch können Fressfeinde der Amphibienlarven, z.B. die großen, mehrjährigen Libellenlarven oder Fischbestände in diesem Gewässertyp natürlicherweise gar nicht aufkommen. Ursprünglich lebte sie in dynamischen Auen, heute wird diese kleine Unke häufig im Militärgelände in den Fahrrinnen großer Fahrzeuge, in Steinbrüchen oder in tümpelreichen Gruben angetroffen. Relativ gut ist sie bereits an ihrer Körperhaltung im Wasser zu erkennen; während Wasserfrösche gerne in Ufernähe im Wasser sitzen, liegt die Gelbbauchunke oft mitten im Teich fast reglos im Wasser und tankt Sonne. Von April bis August sind die Unken an den Gewässern anzutreffen. In der Nacht machen sie mit dumpfen "uh-uh" Rufen auf sich aufmerksam. Die Eier werden im Frühling in kleineren Laichballen abgelegt und schon nach wenigen Tagen können Kaulquappen in den seichten Teichen beobachtet werden. Warnfarbe Die gelb-schwarze Warnfarbe der Gelbbauchunke deutet auf eines der stärksten Hautgifte unter den einheimischen Amphibien hin, deshalb sollte man nach der Berührung einer Gelbbauchunke unbedingt die Hände gut waschen und den Kontakt mit Augen und Schleimhäuten vermeiden. Dies gilt übrigens für alle Amphibien! © Harald Cigler Gelbbauchunken-Paarung: Die Position, wenn das Männchen das Weibchen umfasst, nennt man auch Amplexus. © Magnus Manske / WikiCommons Gelbbauchunken Laich wird in kleinen Klumpen bestehend aus einigen Eiern abgelegt. © Szczepanek / WikiCommons Herzförmige Pupille der Gelbbauchunke Gelbbauchunken können im Naturama in Aarau oder im Vivarium Tablat beobachtet werden.